Es war einmal ein alter chinesischer Bauer, welcher als wohlhabend in seinem armen Dorf galt, da er ein Pferd besaß, mit welchem er pflügen und Lasten befördern konnte.
Eines Tages lief ihm das Pferd fort, worauf er und sein Sohn den Pflug selbst über die Felder ziehen mussten.
„Was für ein Unglück!“, sagten die Nachbarn zu dem Bauern mitleidsvoll.
Der Bauer jedoch antwortete nur: „Wir werden seh’n.“
Eine Woche später ging der Bauer rauf aufs Feld um seine Arbeit zu erledigen, als er sein Pferd erblickte, welches zurückgekommen war und noch drei weitere Wildpferde mitgebracht hatte.
„Was für ein Glück!“, sagten die Nachbarn zu dem Bauern erstaunt und auch ein wenig neidisch.
Worauf der Bauer antwortete: „Wir werden seh’n.“
Kurze Zeit später versuchte der Sohn des Bauern eins der Wildpferde einzureiten, was dem Wildpferd jedoch gar nicht gefiel. Das Pferd stieß den Jungen ab. Er fiel hart auf den Boden und brach sich sein rechtes Bein.
„Was für ein Unglück er doch hat!“, sagten die Nachbarn zu dem Bauern mit mitleidigen Gesichtern.
Der Bauer aber antwortete: „Wir werden seh’n.“
Ein paar Tage später brach der Krieg aus und alle jungen Männer wurden einberufen, um in die Schlacht zu ziehen. Nur den Sohn des Bauern ließen sie zurück, da sie ihn mit seinem gebrochenen Bein nicht gebrauchen konnten.
„Was für ein Glück dein Sohn doch hat!“, sagten die Nachbarn zu dem Bauern erstaunt und auch ein wenig neidisch.
Der Bauer antwortete: „Wir werden seh’n.“
Dies ist Wu Wei, die Kunst des Nicht-Handelns.
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