William Kamkwamba: 14-Jähriger Junge rettet seine Familie und ganzes Dorf

William Kamkwamba wurde in Armut geboren und ist hungernd und ohne schulische Bildung aufgewachsen. Mit 14 Jahren baute er aus Schrott eine Windmühle, die seine Familie mit Strom versorgte, dann eine solarbetriebene Wasserpumpe, die das ganze Dorf mit Trinkwasser versorgte. Das alles tat er mit Informationen aus einer örtlichen Dorfbibliothek. Seitdem hat er zwei weitere Windmühlen gebaut, die höchste streckt sich 11 Meter hoch in den Himmel. William ruht sich jedoch nicht auf seiner Arbeit aus, zwei weitere Windmühlen sind bereits in Planung.

William Kamkwamba’s Geschichte

William wuchs in einem kleinen Dorf in Mastala in Malawi auf. In diesem Dorf lebten 60 Familien. Er arbeitete, wie seine sechs Schwestern, auf Tabakplantagen. Es gab wenig Abwechslung für ihn und jeden Tag ging es für ihn ums nackte Überleben. Nicht mehr als zwei Prozent der ärmlichen Behausungen sind ans landesweite Stromnetz angeschlossen, in seinem Dorf gab es keine Hütte mit Strom. Als William 13 war gab es dann auch noch einen schweren Regenguss der eine Woche lang andauerte. Große Teile des Landes wurden überschwemmt, Häuser wurden weggerissen, Nutzpflanzen und Weidetiere ertranken, eine Hungersnot brach aus. Als er dann auch noch die Schule abbrechen musste, weil seine Familie die 80 Dollar Schulgebühren nicht bezahlen konnte, gab es kaum noch Hoffnung in seinem Leben. Er verbrachte seine Zeit nun vornehmlich in der Dorfbücherei. Es gab nur wenige Bücher, aber eines sollte sein Leben und das Leben seines ganzen Dorfes für immer verändern. In dem Buch „Using Energy“ fand er eine Abbildung von einer Windmühle, darunter war die Funktionsweise derer beschrieben. Also fing William an zu bauen.

„Ich habe darüber nachgedacht, was ich gerne zu Hause hätte, und dann habe ich überlegt, wie ich es bauen kann.“

Das atemberaubende Buch zu William’s Geschichte [Link]

Er ging zu einem örtlichen Schrottplatz, wo er alte Fahrradteile und weitere, von anderen für nutzlos befundene Baumaterialien mitnahm. Die meisten Leute hielten ihn für verrückt, doch das ließ William nicht davon abbringen weiter zu machen. Er wollte die elektrischen Geräte in der Hütte seiner Familie mit Strom versorgen. Im Jahr 2001 führte William Kamkwamba seiner Familie und Einigen aus dem Dorf schließlich ein funktionierendes Windrad aus blauem Eukalyptusholz und Materialien vom Schrottplatz vor. Die Menschen im Dorf glaubten allerdings nicht, dass solch ein selbstgebautes Konstrukt Strom produzieren würde, es war einfach unvorstellbar für sie… bis er ein Radio mit dem aus dem Windrad gewonnenen Strom betrieb, ein magischer Moment für alle die es miterlebten. Lokale malwinische Reggae Musik war das erste was aus dem Radio erklang.

Es sprach sich schnell herum und das gesamte Dorf hoffte auf seine Begabung, als es darum ging mit einer Pumpe sauberes Trinkwasser fördern zu können. Voller Tatendrang konnte William Kamkwamba auch hier eine Lösung finden und konstruierte eine solarbetriebene Pumpe, die seinem Dorf zum ersten mal direkten Zugang zu sauberem Trinkwasser ermöglichte. Um auch andere Hütten mit Strom versorgen zu können, baute er zwei weitere Windmühlen, der kleine 14-jährige Junge holte somit sein Dorf aus der Steinzeit. Mit einem einzigen Buch und dem unbändigen Willen etwas zu bewirken, veränderte er das Leben aller Menschen in seinem Umkreis. Nun war er nicht mehr der verrückte Junge auf dem Schrottplatz, er war zu einem Genie für sein Dorf geworden.

 

William Kamkwamba windmill Windmühle

William Kamkwamba auf seiner ersten selbstgebauten Windmühle

 

Er beschrieb den Moment, als das erste Strom das erste Mal floss, wie folgt:

„Elektrischer Wind!“, schrie ich. „Ich hab euch doch gesagt, dass ich nicht verrückt bin!“ Einer nach dem anderen begann zu jubeln. Die Leute warfen ihre Arme in die Luft, sie klatschten und riefen: „Wachitabwina! Gut gemacht!“ „Ja, ich hab’s geschafft“, stimmte ich zu. „Und ich hab noch Größeres vor. Wartet’s nur ab!“

In einem Interview brachte William es noch kürzer auf den Punkt.

„Ich hatte Informationen über Windmühlen, und ich versuchte es, und ich schaffte es!“

Seine Lebensgeschichte geht einmal um die Welt 

Diese unglaubliche Geschichte des Jungen, der den Wind erntete, verbreitete sich im ganzen Land. Als die Zeitung „Daily Times“ in der malwinischen Stadt Blantyre im Jahr 2006 einen Artikel über ihn veröffentlichte überschlugen sich die Ereignisse. Seine Geschichte verbreitete sich im Internet wie ein Lauffeuer. Der Direktor der TED hörte von William Kamkwamba und wollte ihn als Redner bei der TEDGlobal 2007 in Tansania dabei haben. William stimmte zu und verließ das erste mal in seinem Leben Malawi. Er wurde für einige Minuten auf der Bühne interviewt und begeisterte die Zuschauer. Auch im Netz wurde das Interview bereits knapp 1,2 Millionen mal gesehen. Im Publikum der TEDGlobal 2007 waren auch Investoren, die William helfen wollten, sie ermöglichten ihm den Besuch einer Universität. Im Jahr 2014 schloss er erfolgreich seinen Bachelor of Arts in Environmental Studies ab.

William Kamkwamba bei der TEDGlobal2007 im Interview:

In einem weiteren Interview beschrieb William Kamkwamba seine Träume für die Zukunft. Er möchte ein Unternehmen gründen, dass Windmühlen im ganzen Land baut und somit allen Menschen den Zugang zum Internet ermöglicht. Mit den unendlichen Informationen aus dem Internet sollen neue Generationen verrückter Jungs und Mädchen die Welt ein Stückchen besser machen.

Seine Geschichte hat er zusammen mit dem Journalisten Bryan Mealer in einem Buch festgehalten. Es trägt den Namen „The Boy Who Harnessed the Wind“, der deutsche Buchtitel lautet „Der Junge, der den Wind einfing: Eine afrikanische Heldengeschichte“ und wurde 2010 mit einem Corine ausgezeichnet.

Was können wir daraus lernen ?

In der heutigen Gesellschaft ist das Gefühl der Machtlosigkeit weit verbreitet. Nur wenige glauben daran, wirklich etwas verändern zu können, einen Unterschied zu machen. Wir haben oft das Gefühl gegen Windmühlen anzukämpfen, allerdings sollten wir versuchen sie zu nutzen, aus der Not eine Tugend machen, so wie William Kamkwamba es tat. Die Geschichte dieses Jungen sollte uns Mut machen, sie sollte uns inspirieren und uns dazu bringen, Probleme selbst anzupacken. Wir sollten aufhören in Problemen zu denken… denken wir in Lösungen! Ein altes chinesisches Sprichwort fasst das Leben von William Kamkwamba ziemlich gut zusammen:

„Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen.“

Also lasst uns Windmühlen anstatt Mauern bauen!

Kennt ihr ähnliche Geschichten von außergewöhnlichen Menschen, die viel bewegt haben? Dann schreibt es unten in die Kommentare. Wir würden gerne weitere solcher positiven Beispiele auf unserer Seite bringen, dafür können wir eure Hilfe gebrauchen. Erzählt uns in einem Kommentar von welchen bemerkenswerten Menschen oder Organisationen ihr gelesen habt, oder vielleicht kennt ihr sie sogar persönlich. Bei Fragen und allem was euch auf dem Herzen liegt schreibt uns ebenfalls einfach in die Kommentare und wir antworten so schnell wie möglich.

 

Das letzte Wort sollte allerdings William Kamkwamba selbst haben:

„Vertraue dir selbst und glaube an dich, was auch immer passiert, gib niemals auf!“

 

Quellen:

Bildquellen William Kamkwamban:

 


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